10 wichtigste Fragen zum Geschlechtszyklus, darunter: was ist die Ovulation, welche Hormone beeinflussen den weiblichen Zyklus und was passiert, wenn es zur Befruchtung der Eizelle kommt? Alle diese Fragen beantwortet der Experte - dr n. med. [Dr. med.] Mariusz Piątkowski, Facharzt für Gynäkologie- und Entbindungshilfe, behandelnder Arzt für Kinderwunschpatienten bei der InviMed-Klinik Gdynia.
Interview mit dem Gynäkologen Dr. Mariusz Piątkowski
Eine Frau wird mit mehreren Millionen unreifen Eizellen in ihren Ovarien geboren. Nach der Pubertät, wachsen und reifen jeden Monat ca. Duzend Eizellen, von denen in der Ovulationszeit meistens nur eine aus dem Eierstock ausgestoßen wird. Eben dann hat die Frau die höchsten Chancen, schwanger zu werden. Eine Eizelle bedeutet eine Chance für ein Kind. Falls Sie den Mechanismus der Ovulation, also des Eisprungs besser verstehen möchten, lesen Sie die 10 wichtigsten Fragen für die Fruchtbarkeit von Frauen und die Antworten unseres Experten.
In der Ovulationszeit platzt ein reifer Eifollikel, indem er in den Peritoneal-Raum eine reife Eizelle ausstößt, die anschließend von Fransen des Eierstocks aufgefangen wird und im Eileiter auf Befruchtung wartet. Der Zeitpunkt, an dem der Follikel platzt und die Eizelle ausgestoßen wird, nennt man Eisprung oder Ovulation.
Der Zeitpunkt, an dem der Follikel platzt und die Eizelle ausgestoßen wird, können die Frauen als einen nicht allzu starken Schmerz am Unterbauch links oder rechts oder im Kreuzbereich empfinden.
Bei Frauen mit regelmäßiger Periode, mit richtiger Zyklusdauer von ca. 28 Tagen, kommt die Ovulation meistens in der Zyklusmitte - also zwischen dem 12. und 18. Tag vor. Meistens 14 Tage vor Beginn der Blutung im nächsten Monat. Bei Frauen mit einem längeren Zyklus, findet der Eisprung entsprechend später statt.
Zu häufige Monatsblutungen und Zyklen, die kürzer sind als 25 Tage, sind eine Indikation für die Besprechung mit einem Gynäkologen. Eine beunruhigende Erscheinung sind auch zu lange Zyklen - länger als 35 Tage, die auf Ovulationsstörungen hinweisen können.
Der Zyklus wird von folgenden Geschlechtshormonen gesteuert:
Während des Monatszyklus ändert sich bei der Frau der Spiegel weiblicher Hormone - es ist die Ursache für Stimmungsschwankungen sowie Veränderungen im Aussehen der Haut und Haare. Die ungünstigste Zeit ist die Zeit gleich vor der Regelblutung, wenn der Progesteronspiegel am niedrigsten ist. Diese Symptome werden jedoch von viel wichtigeren Veränderungen begleitet.
FSH, LH, Estradiol und Progesteron rufen im ganzen Organismus einer Frau Veränderungen hervor, um ihn an die Schwangerschaft vorzubereiten. Vor allem bewirken sie Veränderungen im Bereich der Geschlechtsorgane - Gebärmutter, Eileiter, Ovarien und Vagina, indem sie die Eizelle auf Befruchtung und die Gebärmutterwand auf die Einnistung des Embryos und Entwicklung der Schwangerschaft vorbereiten.
Das Reifen der Eizelle wird von FSH und LH gesteuert, die von der Hypophyse, also einer endokrinen Drüse, welche die Ausschüttung von anderen Hormonen durch sonstige Hormondrüsen regelt, ausgeschüttet werden.
An Stelle des geplatzten Follikels, nachdem die reife Eizelle ausgestoßen wurde, entsteht ein Raum, der sich dann zum Gelbkörper wandelt. Der Gelbkörper fängt mit seiner Entstehung die Produktion von Progesteron an.
Progesteron bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung eines korrekt entwickelten Embryos, indem er ihre starke Durchblutung verursacht. Eine derart vorbereitete Gebärmutter kann der sich dort entwickelnde Embryo ernähren. Ein Mangel an Progesteron kann zur Fehlgeburt in jeder Phase der Schwangerschaft führen.
Die Befruchtung der Eizelle durch das eindringende Spermium und eine korrekte Entwicklung der frühen Schwangerschaft bricht den Rhythmus des Geschlechtszyklus ab. Seit diesem Zeitpunkt beginnt der Eierstock Hormone zu produzieren, die eine korrekte Einnistung des Embryos in der Gebärmutter und die weitere Entwicklung der Schwangerschaft initiieren, bis diese Funktionen von der Plazenta übernommen werden, was ungefähr in der 16.-17. Schwangerschaftswoche eintritt.
Falls die Eizelle befruchtet wird, verschwindet der Gelbkörper nicht. Er wandelt sich in den sog. Schwangerschaftsgelbkörper, der Progesteron produziert. Er hilft, die sich entwickelnde Schwangerschaft aufrechtzuerhalten und hemmt während ihrer Dauer das Reifen von weiteren Eizellen. Progesteron ist der Schlüsselhormon der Lutealphase des weibliche Zyklus sowie im Verlauf jeder Schwangerschaftszeit.
Kommt in den ca. Duzend Stunden nicht zur Befruchtung, schwindet der Gelbkörper allmählich und wandelt sich nach 10 Tagen in den Corpus albicans [„weißen Körper“]. Damit hängt auch die allmähliche Senkung des Progesteronspiegels im Blut zusammen, was wiederum eine verminderte Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut verursacht. Nach ca. 12-14 Tagen nach der Ovulation wird sie durch das Abschuppen der Gebärmutterschleimhaut (die als Regelblutung zur Erscheinung kommt) entfernt. Es dauert meistens ca. 5 Tage.
dr n. med. Mariusz Piątkowski
Absolvent der Medizinakademie Danzig, Doktor für medizinische Wissenschaften nach Abschluss des Tages-Promotionsstudiums an der Medizinakademie Danzig in der Fakultät für Gynäkologische Endokrinologie. Ausgezeichneter Facharzt für Gynäkologie- und Entbindungshilfe, behandelnder Arzt bei der InviMed-Klinik Gdynia. „Mythbuster“ während Workshops für Patienten von InviMed „Ernstes über die Periode“.
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