Endometriose ist 21% der Ursachen der Unfruchtbarkeit
Zu 96% führt die Endometriose zu einer verminderten Fruchtbarkeit oder geht mit Unfruchtbarkeit einher. Daher hat für Paare, die Schwierigkeiten haben, ein Kind zu bekommen oder eine Schwangerschaft aufrechtzuerhalten, die Bestimmung des Endometriosegrades nicht nur einen entscheidenden Einfluss auf die Behandlung der Krankheit selbst, sondern auch auf die Behandlung der damit verbundenen Unfruchtbarkeit.
Bei ca. 35% aller Patientinnen, die eine Kinderwunschklinik aufsuchen, wurde Endometriose diagnostiziert, besteht Verdacht auf Endometriose oder wird diese Erkrankung während diagnostischer Untersuchung festgestellt.
Jede Frau im gebärfähigen Alter kann an Endometriose erkranken. Dies gilt auch für junge und sehr junge Frauen. Da die Ursachen der Krankheit nicht vollständig bekannt sind, ist es schwierig, sie zu verhindern. Zu den Faktoren, die diese Krankheit verursachen, gehören angeborene, umweltbedingte, epigenetische, autoimmune und allergische Faktoren.
Endometriose ist eine chronische Krankheit, gekennzeichnet durch die Präsenz von Endometrium, also der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter. Endometriose taucht in den Eileitern, auf Eierstöcken, am Bauchfell (der serösen Haut, die die Gebärmutter und die Bauchhöhle umhüllt), und manchmal sogar außerhalb des Bauchfells, in der Nähe der Harnleiter auf. Die Veränderungen können sogar im Darm oder in den Lungen auftreten.
Ähnlich wie das Gebärmuttergewebe, sind die Endometriose-Herde empfindlich gegen Schwankungen des Hormonspiegels, bluten jeden Monat, und tragen dadurch zur Entstehung von Endometriosezysten (manchmal als Schokoladenzysten genannt) auf den Eierstöcken. Das Blut wirkt reizend auf das Bauchfell und in der Folge taucht eine örtliche Entzündung auf, die wiederum zur zahlreichen Verwachsungen führt. Im Laufe der Zeit werden die Organe des kleinen Beckens immer mehr beschädigt.
Die Endometriose entwickelt sich asymptomatisch oder mit unspezifischen, manchmal minimalen Symptomen, wie Magen-Darm-Trakt-Beschwerden, prämenstruelle Schmierblutung oder Schmerz. Schmerzen können während der Menstruation auftreten, aber es können auch Schmerzen sein, die kontinuierlich auftreten, Schmerzen in der Sakralregion, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, beim Harnlassen oder beim Stuhlgang. Blähungen und Durchfall können ebenfalls ein Symptom sein. Das erste offensichtliche Symptom der Endometriose, d.h. Zysten in den Eierstöcken, wird in der Regel durch eine Ultraschallkontrolle erkannt. Die Diagnose wird nach Laparoskopie und Entnahme von Proben aus Endometriumherden zur histopathologischen Untersuchung gestellt. Dies ist derzeit die einzige Methode zur zuverlässigen Diagnose.
Die Behandlung der Endometriose hängt von der Schwere der Endometrioseherde, dem Grad der Zerstörung der Eierstöcke und dem Zustand der Eileiter ab. Die Durchgängigkeit der Eileiter und Grad der Krankheitsentwicklung wird in einer laparoskopischen Untersuchung festgestellt, die bei Verdacht auf Endometriose durchgeführt wird. Die Laparoskopie ist nicht nur ein Diagnosemittel, sondern auch eine Heilmethode zur Beseitigung einiger Krankheitsherde und Zysten.
Endometriose kann pharmakologisch behandelt werden - eine Frau nimmt dann mindestens ein Jahr lang entsprechend ausgewählte Medikamente ein. Aufgrund des Verschwindens des Eisprungs während der Therapie wird dies jedoch nicht für Patientinen empfohlen, die versuchen, schwanger zu werden. Hervorzuheben ist, dass eine Arzneimittelbehandlung die Wahrscheinlichkeit einer zukünftigen Schwangerschaft nicht erhöht. Nach dem aktuellen medizinischen Wissen und den Empfehlungen wissenschaftlicher Gesellschaften gibt es keinen Grund, eine pharmakologische Behandlung bei Frauen mit Endometriose anzuwenden, um ihre Fruchtbarkeit zu verbessern.
Eine chirurgische Behandlung wird bei Unfruchtbarkeit im Verlauf von Endometriose, tief infiltrativer Endometriose und endometrialen Ovarialzysten vorgeschlagen, wenn ihr Durchmesser 3-4 cm überschreitet. Es zielt darauf ab, Endometrioseherde zu entfernen, Adhäsionen zu lösen oder Zysten zu entfernen. Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollten versuchen, nach der Operation schwanger zu werden. Das Fehlen von Behandlungsergebnissen ist eine Indikation für den Einsatz von Techniken der assistierten Reproduktion - Insemination und In-vitro-Fertilisation.
Endometriose ist eine chronische Entzündung. Sie beeinflusst die Qualität der Eizellen, die Zusammensetzung der Follikelflüssigkeit und der Peritonealflüssigkeit und erhöht die Toxizität für den Embryo. Zusätzlich wirkt sie sich auch auf die Spermien aus und verringert deren Befruchtungsfähigkeit sowie die Qualität der Embryonen und den Erfolg ihrer Implantation.
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Selbst eine geringe Endometriose kann eine natürliche Schwangerschaft erheblich erschweren. Unter Frauen mit Endometriose Grad I oder II beträgt der Prozentsatz spontan gezeugter Schwangerschaften, d.h. ohne medizinische Intervention, nur 3,3% pro Zyklus.
Wenn die laparoskopische Untersuchung ein niedriges Stadium der Endometriose ergibt, kann eine Patientin, die Mutter werden möchte, in 4 bis 6 Zyklen und Besamung eine hormonelle Stimulation erhalten. Eine Voraussetzung bilden hier durchgängige Eileiter und gute Qualität des Partnersamens. Das Paar kann auf 2-3 intrauterine Inseminationsverfahren gerichtet werden. Die Wirksamkeit der Behandlung nach einem Jahr des Schwangerschaftsversuchs erreicht 22%. Wenn die Inseminationsversuche scheitern, wird eine In-vitro-Methode empfohlen.
Mit hohem (III oder IV) Stadium der Endometriose soll man die künstliche Befruchtung umgehend durchführen, denn der Behandlungserfolg hängt vom Alter der Kinderwunschpatientin und Dauer der Erkrankung ab. Beide Faktoren beeinflussen die Qualität der Eierzellen der Patientin. Statistische Daten zeigen, dass in jeder nachfolgenden Altersgruppe die In-vitro-Wirksamkeit um etwa 2% abnimmt, auch der kumulative Prozentsatz der Schwangerschaften wird dadurch redziert.
Studien von Wissenschaftlern aus den USA und Südkorea haben gezeigt, dass niedrige Histondeacetylase 3-Spiegel (HDAC3) bei Patientinnen mit Endometriose zur Unfruchtbarkeit beitragen. Fortgesetzte Forschung könnte zur Entwicklung von Methoden führen, die helfen, eine Schwangerschaft bei Frauen mit Endometriose zu erreichen und aufrechtzuerhalten. Quelle: Science Translational Medicine.
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Eine angemessene Ernährung bei Endometriose kann dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren, Schmerzen zu lindern, das Hormonmanagement zu verbessern, die Funktion des Immunsystems zu verbessern und den Ernährungszustand des Körpers allgemein zu verbessern.
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